Reitpony-Eliteschau mit Premiere

56. Westfälische Eliteschau

Münster: Die Westfalenwoche stand am Samstagvormittag ganz im Zeichen der Reitponyzucht. Insgesamt 42 Eliteponystuten präsentierten sich vor herrlicher Kulisse auf dem Handorfer Dreieck. Erstmals wurde in diesem Jahr eine Siegerstute für das Zuchtprogramm Kleines Deutsches Reitpferd ermittelt. Somit konnten insgesamt drei Siegerstuten geehrt werden: die Championess der dressurbetonten Reitponystuten Debütantin AT v. D-Gold AT NRW / Vincent, die beste springbetonte Reitponystute Gemma v. Golden Grey NRW / Principal Boy sowie die erste westfälische Siegerstute für das Kleine Deutsche Reitpferd Tilda v. The Breas My Mobility / Weltmeyer.

Neun dressurbetonte Stuten wählte die Kommission, die sich aus der Zuchtleiterin Katrin Tosberg, dem Verbandsvorsitzenden Ralf Johanshon, Rassevertreterin Wibke Hartmann-Stommel und Reinhard Cramer, 1. Vorsitzender des Pferdestammbuches Weser-Ems, zusammensetzte, für den abschließenden Endring aus.

Nach einer von Elastizität und Kraft geprägten Vorstellung darf sich Debütantin AT v. D-Gold AT NRW / Vincent Siegerstute 2023 nennen. Die im Seitenbild harmonisch aufgemachte Stute stammt – wie ihr Name erahnen lässt - aus der Erfolgszucht des Hauses Schurf und wurde auch von diesem ausgestellt. Nicht weniger als drei gekörte Halbbrüder und eine staatsprämierte Halbschwester schlagen im direkten Mutterstamm der typvollen, braunen Reitponystute zu buche.

Auf den Silberrang rangierte die Kommission Grazia VII LW v. Dating AT NRW / Hilkens Black Delight WE aus der Zucht und ausgestellt von Wilhelm Leuermann, Saerbeck. Die nobel aufgemachte Palominostute punktete mit herrlicher Typausprägung, Bergaufkonstruktion und bedeutender Trabmechanik. Auch diese Elitestute hat bereits zwei staatsprämierte Halbschwestern und den gekörten Vollbruder De Bellini AT.

Den zweiten Reservesieg sicherte sich die D-Power AT / Charivari-Tochter Dragonfly D. Zuchtleiterin Katrin Tosberg attestierte der Stute enorme Elastizität und Kraft in der Trabbewegung, für die sie im Rahmen ihrer Stutenleistungsprüfung bereits mit der 9,0 belohnt wurde. Stolze Züchterin und Ausstellerin der sportlich aufgemachten Stute ist Tanja Dawidovski-Vogt, Fröndenberg.

Bereits am Donnerstag hatten die drei bestrangierten Stuten mit sehr guten Leistungen in der Pony-Reitpferdeprüfung aufgewartet, so dass es am morgigen Sonntag für alle drei ein Wiedersehen im Finale um das Westfalen-Championat der dreijährigen Reitponystuten und -wallache gibt.

Ein kleines Lot mit acht springbetonten Springponys bedeutete, dass der reguläre Ring gleichzeitig den Endring bildete. Die Siegerschärpe schmückte schließlich die Golden Grey NRW / Principal Boy-Tochter Gemma (Z.: Peter Menze, Langenberg; A.: Gut Betzen, Dörentrup). Die mit wunderschöner Typausprägung aufgemachte Palominostute stellte ihr Springtalent bereits im Westfälischen Freispringfinale und im Rahmen ihrer Stutenleistungsprüfung unter Beweis.

Als 1. Reservesiegerin wurde Steverheides Oprah v. Offshore Energy R / Dein Sunnyboy auserkoren. Die dunkelbraune, noble Reitponystute stammt aus der Zucht und wurde ausgestellt von Annette Kienemund-Offer, Nottuln. Auch diese bereits vierjährige Elitestute stellte in ihrer Stutenleistungsprüfung mit der gewichteten Endnote 8,15 alle Qualitäten als doppelveranlagtes Reitpony unter Beweis.

Die erste von 2. Reservesiegerinnen brachte Farbe ins Spiel: mit auffälliger Scheckmusterung und schönem Reitponytyp versehen rangierte Ahyoka v. Top Alaska / Black Boy auf dem Bronzerang der springbetonten Reitponystuten (Z.: Heike Kortendick-Arnold, Hattingen; A.: Daniela Höwer, Waltrop). Die Kommission lobte insbesondere die guten Körperproportionen der vierjährigen Scheckstute.

Grete AH, so der Name der zweiten Stute, die an dritter Stelle rangiert wurde. Die Golden Grey NRW / A new Star I NRW-Tochter war Anfang des Jahres erfolgreiche Teilnehmerin der Freispringchampionates und wusste auch auf dem Handorfer Dreieck zu gefallen. Züchterische Verantwortung trägt gleichzeitig die Ausstellerin Anna-Henrike Henke, Preußisch Oldendorf.

Eine Premiere gab es in diesem Jahr mit der Integration der Auswahl einer Siegerstute „Kleines Deutsches Reitpferd“. Das Zuchtprogramm ist insbesondere für Anpaarungen von Reitpony- und Reitpferderassen vorgesehen. Nur zwei Stuten, aber trotzdem von besonderer Qualität, stellten sich im Rahmen dieses Zuchtprogramms dem Urteil der Kommission. Die erste westfälische Siegerstute in dieser Sektion heißt Tilda und stammt aus einer Anpaarung des Welsh Hengstes The Breas My Mobility an eine Warmblutstute von Weltmeyer (Z.: ZG Brocks/Dornbusch, Warendorf; A.: Maria Brocks, Warendorf). Die Elitestute mit leistungsgeprägtem Mutterstamm zeigte sich mit weiblichem Charme, schöner Typausprägung und viel Bewegungsgüte.

Die Dreidimensional I AT NRW / Dating AT NRW-Tochter Dornröschen darf sich fortan 1. Reservesiegerin der Kleinen Deutschen Reitpferdestuten nennen. Die Palominostute aus der Zucht und ausgestellt von Mathieu Beckmann, Wettringen überzeugte mit harmonischen Körperpartien, gutem Fundament und Typschönheit.